Alles Theater, oder was?

Die Theaterwoche der Klasse 4a (mit Burkhard Grünefeld, Christine Hüüs und Magdalena Helfert)

Kaum hatten die Schülerinnen und Schüler den Theater- und Tanzraum der Schule betreten, ging es auch schon los. Alles Theater! Sogar die kurze Ferienerzählung – da wir mit dem Workshop unmittelbar am Montag nach den Pfingstferien gestartet waren – wurde gleich als szenisches ‚Telefonat‘ dargestellt. Von Anfang an waren alle Kinder voll dabei und hatten Riesenlust auf Theater! Und das war etwas ganz Besonderes: Denn normalerweise gibt es in einer Gruppe ja die Theaterbegeisterten, dann diejenigen, die sagen, „Ja, Theater ist ganz okay,“ und schließlich welche, die Theater eher nicht so mögen…. In der 4a gab es vom ersten Moment an, zur großen Freude von Burki, Magdalena und mir, nur Theaterbegeisterte!

Die Kinder lernten, ihren Körper im Raum wahrzunehmen, die Stimme klangvoll zu gebrauchen, auch theoretische Grundlagen des Theaterspielens wurden erarbeitet. Alles haben wir natürlich sofort ausprobiert und praktisch umgesetzt – mit Hilfe zahlreicher Theaterspiele und -übungen. Besonders viel Spaß machte es den Schülerinnen und Schülern, in Zweier- oder Dreiergruppen eine Pantomime zu präsentieren. Dabei lernten die Spieler/Innen, ihren Ausdruck zu präzisieren und zu intensivieren.

Schon am ersten Workshop-Tag wurden Ideen für das Stück gesammelt, das wir gemeinsam entwickeln wollten: HOTZENPLOTZ 2.0 Wir fragten uns, wie geht es wohl nach dem ersten Buch des Räuber Hotzenplotz weiter? Was passiert mit dem Zauberer Petrosilius Zwackelmann, wenn er im Unkenpfuhl verschüttet wurde? Kommt er vielleicht durch ein Wunder doch wieder frei und treibt weiterhin sein Unwesen? Die zweite Gruppe setzte sich mit der Fee Amaryllis auseinander: Verlässt diese ihre ‚Hohe Heide‘, um wieder in das Geschehen einzugreifen? Und schließlich beschäftigen sich Kinder mit der Frage: Was wird aus dem im Spritzenhaus eingesperrten Räuber Hotzenplotz? Jedes Kind schrieb seine Ideen auf Karten, irgendwann war die ganze Wand voller aufgeklebter Karten – es wurde diskutiert, abgewogen, überlegt… Bereits am zweiten Tag nahmen die Ideen Gestalt an und wurden in drei Gruppen intensiv weiterentwickelt und für die Bühne geprobt. Aus Improvisationen entwickelten sich Dialoge und nonverbale Darstellungen.

Nach vier intensiven Theatertagen war es dann soweit: Der (bisherige) Probenraum war – Dank Burkis großartiger Ausstattung – in einen Theatersaal verwandelt worden, eine letzte Generalprobe für die eifrigen Darstellerinnen und Darsteller, ein kurzes Warmup – und schon standen am Freitagvormittag die geladenen Gäste vor der Türe: Die Eltern der Spieler/Innen, Herr Mückstein und die Partnerklasse bildeten das Publikum. Alle Schülerinnen und Schüler gaben während der Aufführung ihr Bestes, um ihre Rolle mit Bravour zu meistern. Die begeisterten Zuschauer sahen einen Hotzenplotz, der sich mit seinem gestohlenen Feuerwehrauto auf Weltreise begibt. Ferner erlebten sie den Zauberer Zwackelmann, der auf Umwegen im Schwimmbad landet und dort so allerhand Chaos anrichtet. Fee Amaryllis brachte schließlich wieder alles ins rechte Lot, indem sie zuerst den Zauberer und anschließend auch den Räuber kurzerhand am Boden ‚festklebte‘ und damit außer Gefecht setzte. Beim Feenfest mit Musik und Tanz freuten sich alle über den glücklichen Ausgang der Geschichte.

„Können wir am Montag mit dem Theater weitermachen?“ – Diesen Satz hörten wir nach der Aufführung von sehr vielen Kindern….

Geschrieben von Christine Hüüs